Mit Piktogrammketten auf schutzbedürftigen Radverkehr hinweisen
ADFC-Sprecher Lorscheid fordert in Bürgerantrag umfassende Prüfung
Peter Lorscheid, Sprecher der ADFC-Ortsgruppe Niederkassel, hat in einem Bürgerantrag angeregt, die Einsatzmöglichkeiten von Fahrrad-Piktogrammketten in Niederkassel zu prüfen. Seit Anfang 2023 hat das Landesverkehrsministerium durch einen Erlass ermöglicht, auf der Fahrbahn rechts in regelmäßigen Abständen Fahrrad-Piktogramme anzubringen, auch dort wo das Anbringen von Schutzstreifen beispielsweise aus Platzgründen ausscheidet.
„Ich möchte, dass sich die Stadtverwaltung mit dieser Möglichkeit beschäftigt“, erläutert Lorscheid. Aus seiner Sicht gebe es in Niederkassel zahlreiche Straßenabschnitte, wo der Einsatz von Piktogrammketten in Frage komme. Dies betreffe vor allem Hauptstraßen und Routen mit hoher Netzbedeutung für den Radverkehr, wo eine straßenbegleitende Radverkehrsanlage nicht umsetzbar sei, beispielsweise aufgrund begrenzter Straßenbreiten, die die Anlage von Schutzstreifen nicht gestatten. Dies gelte insbesondere dort, wo vergleichsweise kurze Strecken ohne Radverkehrsanlage bestehen und diese durch die Piktogrammketten verbunden werden können, beispielsweise auf der Rheidter Straße in Mondorf oder auf der Deutzer Straße in Rheidt.
Zweck der Piktogramm-Ketten ist es, „den Kraftfahrzeugverkehr in besonderen Einzelfällen auf das Vorhandensein und die besondere Schutzbedürftigkeit des Radverkehrs hinzuweisen“, heißt es in dem Erlass wörtlich. Lorscheid stellt dazu klar: „Es geht mir mit meinem Antrag nicht darum, für alle von mir aufgeführten Streckenabschnitte Piktogrammketten zu fordern – sondern darum, dass die Verwaltung möglichst umfassend prüft, wo der Radverkehr angesichts fehlender Radwege besonders schutzbedürftig ist und Piktogrammketten helfen können.“
Neben den Strecken ohne Radweg kommen Piktogrammketten grundsätzlich auch dort in Frage, wo der Radweg nicht benutzungspflichtig ist oder der Gehweg für den Radverkehr – in Schrittgeschwindigkeit – freigegeben ist. „Hier richtet sich die Botschaft an Auto- und Radfahrende um zu verdeutlichen, dass Radverkehr auf der Fahrbahn erlaubt ist und bei höheren Fahrgeschwindigkeiten auch dort fahren sollte“, so Lorscheid. Dies gelte beispielsweise für die Berliner Straße, deren für den Radverkehr freigegebene Gehwege nur Schrittgeschwindigkeit erlauben, wo aber Auto- wie Radfahrende häufig der Meinung seien, dass der Radverkehr auf der Fahrbahn nicht erlaubt sei. Auch hier könne die Piktogrammkette für mehr Klarheit und Rücksicht bei allen Beteiligten sorgen.