Fahrradstraße © Bundesstadt Bonn / Giacomo Zucca

Radnetz-Lückenschlüsse: 19 Kilometer bis September

Die begonnenen Markierungsarbeiten für 40 weitere Fahrradstraßen-Abschnitte auf Bonner Straßen schließen wichtige Lücken im Bonner Radnetz.

In der vergangenen Woche hat die Stadtverwaltung Bonn mit Markierungsarbeiten zur Einrichtung weiterer Fahrradstraßen begonnen, auf denen auch das Fahren mit Autos und Motorräder jedoch weiterhin erlaubt sein wird. Dann allerdings als Gast und mit maximal Tempo 30. Ein Nebeneinanderfahren der Radfahrenden ist ausdrücklich erlaubt.

Die Straßenverkehrsordnung sieht die Einrichtung von Fahrradstraßen vor, um ein sichereres und zügigeres Vorankommen auf Strecken zu ermöglichen, auf denen nicht nur ab und an Fahrräder verkehren oder verkehren werden, sondern vergleichsweise oft.

Die neuen Abschnitte im Straßennetz sind Teil des neuen Bonner Radnetzes. Es besteht aus Haupt- und Pendelrouten. Sie sollen die Wohngebiete mit wichtigen Zielen im Stadtgebiet so verbinden und gestaltet sein, dass die Ziele dem Rad so schnell und sicher erreichbar sind, dass niemand auf ein ineffizienteres Verkehrsmittel ausweichen muss, nur weil der Weg dafür zu lang oder zu gefährlich ist.

Die Radnetz-Routen waren von der Stadt Bonn mit ehrenamtlicher Unterstützung des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg und Initiatoren des Bürgerbegehrens Radentscheid Bonn ermittelt worden. Der Bonner Stadtrat hatte das Radnetz im Dezember beschlossen. Dieser Beschluss folgt den Forderungen des erfolgreichen Bürgerbegehrens Radentscheid Bonn, den der Vorgänger-Stadtrat vor seiner Abwahl noch angenommen hatte. Der Nachfolge-Stadtrat setzt es sukzessive um.

Der Verkehrspolitische Sprecher des ADFC, Gerd Billen, begrüßt die begonnenen Markierungsarbeiten ausdrücklich: "Mit den Fahrradstraßen werden vor allem für Heranwachsende und Familien mit Kindern sicherere Verbindungen geschaffen. Aber auch für die vielen Älteren, die mit E-Bikes zum Einkaufen, zum Arzt oder an den Rhein fahren."

In einem Teil der neuen Fahrradstraßen-Abschnitte werden jedoch einige PKW-Parkplätze wegfallen. Das allerdings sei unvermeidlich, um die Anforderungen einzuhalten. Im Sinne des Gemeinwohls bitte der ADFC um Verständnis, dass dies notwendig sei.

Die wichtigsten Regeln auf den künftigen unechten Fahrradstraßen:

  • Autos und Motorräder sind zu Gast ("frei").
  • Höchstgeschwindigkeit für alle: 30 km/h.
  • Fährräder dürfen nebeneinander gefahren werden.
  • Parken ist nur auf dafür markierten Flächen erlaubt.
  • Es gilt auch hier: rechts vor links, egal mit welchem Fahrzeug.
  • Ebenso wie immer: Autos dürfen Fahrräder innerorts nur überholen, wenn mit 1,5 Meter Seitenabstand oder mehr möglich. Außerorts sind dazu 2 Meter nötig.

Mehr zum Bonner Radnetz: 
https://bonn-rhein-sieg.adfc.de/artikel/radentscheid-und-adfc-begruessen-vom-rat-beschlossenes-radnetz-2


https://hennef-sieg.adfc.de/pressemitteilung/radnetz-lueckenschluesse-19-kilometer-bis-september-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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